Gleich einem eisigen Schneesturm, der durch die Gassen fegt und jedem, der sich nicht dafür gewappnet hat, einen Schauer über den Rücken jagt, hält Neve ihre Mitmenschen auf Abstand. Nicht umsonst wird sie hinter ihrem Rücken - und manchmal auch ins Gesicht - die Eiskönigin genannt. Ihre kalten Art und Ausstrahlung verdankt sie es, dass die meisten lieber einen großen Bogen um sie machen. Und Neve ist das ganz recht. Nicht umsonst hat sie ihre eisigen Mauern so hoch um sich gezogen, dass kaum jemand darüber sehen kann, zu groß ist die Angst zu vertrauen und bitter enttäuscht zu werden. Die Vergangenheit hat Neve gelehrt, dass sie niemanden braucht, außer sich selbst und so schottet sie sich bewusst ab, geht ihren eigenen Weg - und verliert sich doch beinahe in der Einsamkeit. Es gibt nur wenige Menschen, die Neve an sich heranlässt, die sie hinter den Schutzwall sehen lässt und die eine ganz andere Seite von ihr erleben. Denn Neve ist nicht nur kalt und abweisend, sondern auch extrem hilfsbereit und aufmerksam, wenn man ihr Herz für sich gewonnen hat. Neve als Freundin zu haben bedeutet bedingungslose Unterstützung zu erfahren. Doch der Pfad dorthin ist gespickt von Steinen, die Neve selbst in den Weg gelegt hat.

kühl . verbittert . analytisch

Neve hat gelernt, mit Einsamkeit und Enttäuschung zu leben. Ihr Vater, der sie schon als Kind für seine Arbeit tagelang alleine ließ, sorgte dafür, dass sie sich schon im jungen Alter kindische Ängste abtrainiert und große Selbständigkeit entwickelt hat. Ihr größter Wunsch war es, ihre Mutter, die von den anderen Göttern als zweitklassig und unwichtig herabgestuft wurde, mit Stolz zu erfüllen. Doch nachdem Neve selbst nach ihrem erfolgreichen ersten Auftrag mit keinem lobenden Wort bedacht wurde, begann sie sich von ihr abzugrenzen. Keine Gebete mehr, keine Opfer – Neve hat sich geschworen, sich nicht länger für die Götter in Gefahr zu bringen. Seit ihrem Eintritt ins Camp Half-Blood mit neun Jahren hat Neve Schwierigkeiten, Anschluss zu finden. Nach anfänglichen Herausforderungen zieht sie sich in die Schatten zurück und leistet in der Krankenstation ihren Beitrag, anstatt aktiv am Campleben teilzunehmen.

Trotz ihrer Abneigung kann Neve ihre Mutter doch nicht völlig von sich stoßen - und nun, wo die Gerüchte laut werden, die Göttin des Eises wäre mit Schuld an den momentanen Wetterphänomenen, sieht sich Neve in der Verantwortung, ihre Unschuld zu beweisen.